Was hat Corona mit unserem Theater gemacht?

Herbst 2019

Die ersten Proben nach den Sommerferien. Alle Bewohner*innen des Theaterensembles Miteinander Theater sind ein wenig aufgeregt, die neuen Schüler*innen des Lise-Meitner-Gymnasiums kennenzulernen. Denn jedes Jahr im Herbst, wenn die neue Spielzeit beginnt, kommen viele neue Schüler*innen dazu, manche bleiben weiter dabei, andere beenden das Projekt. Das Stück, welches wir spielen wollten, war schnell klar, es sollte eine Busreise werden. Jeder durfte sich eine Rolle aussuchen, das Stück wurde „gebastelt“. Wir hatten viele Ideen. Jede Stunde kamen neue hinzu.  Anfang des Jahres war das Stück fertig, der Probentag, an dem wir das Stück ganz durchspielen, stand vor der Tür.

Auch das Bühnenbild, welches die Künstler Waleed Ibrahim und Beate Krempe von Art 101 Gallery in Willich schon seit vier Jahren so wunderbar für uns gestalten, war fertig und alle waren gespannt, wie die Lämpchen in dem Bus leuchten werden.

Dann kam etwas, was uns alle aus der Bahn geworfen hat!

Corona heißt das „Monster“. Man sieht es nicht, man hört es nicht, riecht es nicht und trotzdem: Wer soll das verstehen?

Monatelang waren wir in unserem Haus, durften nicht mal mit den Bewohner*innen der anderen Etagen zusammen kommen. Das hieß für uns nicht nur, dass wir nicht mehr in der Schule proben durften, nicht mehr die Schüler*innen treffen, sondern dass wir überhaupt nicht mehr Theater spielen konnten.

Doch alle machten mit, hielten sich an die sogenannten „Corona-Regeln“. Die Regeln lockerten sich nach ein paar Monaten, die Bewohner*innen durften wieder arbeiten, man durfte im Haus gemeinsame Aktionen gestalten. Und alle sind bislang gesund geblieben, darüber sind wir sehr dankbar!

Der Wunsch wieder Theater zu spielen wurde immer lauter.

Corona ist jedoch nicht vorbei und um das kostbare Gut „Gesundheit“ weiter zu bewahren muss man nach wie vor sehr achtsam sein. Das bedeutet, keinen Kontakt zu den Schüler*innen, nicht in der Schule proben. Also wie spielen wir weiter…? zumal wir hier in Haus Anrode keinen großen Raum haben, aber 15 Bewohner*innen, die in den Startlöchern stehen.

So haben wir beschlossen einen Film zu drehen mit dem Titel:

Wir proben, wir drehen, spielen Sketche und setzen uns schauspielerisch vor allem mit dieser so befremdliche Zeit auseinander. Es wird mit „Corona“ telefoniert, mit Spritzen bekämpft und wir hoffen sehr, dass es bald wieder die Möglichkeit gibt, unser Stück „Der Bus, der nicht nach Transilvanien fährt“ mit den Schüler*innen fertig zu proben und es dann aufzuführen. Bis es so weit ist, seid ihr alle herzlich eingeladen unseren Film anzuschauen. Wir sind sehr dankbar, wieder ein wenig Normalität leben zu können und wünschen allen weiterhin Gesundheit.

Die Bewohner*innen und das Team des Miteinander Theater